Update + Neue Flyer für OKS Scanner

Wir haben in den letzten Wochen vermehrt am OKS Scanner System gearbeitet und den kompletten Stippen-Algorithmus überarbeitet und verbessert. Auch die Anbindung an die Scanner-Hardware wurde grundlegend überarbeitet. So ist es jetzt möglich, Stippen ab einer Größe von 21 Mikrometer zu erkennen. Außerdem wird immer nur der Auswahlbereich gescannt, den der Benutzer tatsächlich ausgewählt hat, um die Hardware effektiv zu nutzen und Zeit bei der Analyse zu sparen. Neue Funktionen wie z.B. der „Mindestabstand“ zwischen Stippen garantieren nun eine noch genauere Zählung.

Die Farbkalibrierung haben wir ebenfalls überarbeitet und sie bietet jetzt eine noch bessere Kontrolle über die Farb-Stabilität über lange Zeiträume. In Zukunft wird außerdem die Abstimmung auf das „OKS Online“ System noch einfacher sein und die Produkt-Einstellungen der Systeme können untereinander ausgetauscht werden.

Das System hat nun zwei neue Flyer bekommen, einmal in deutscher und englischer Sprache.

Die deutsche Version des „OKS Scanner“ Flyers:

Die englische Version des „OKS Scanner“ Flyers:

Die Anforderungen an moderne Software

Warum gemischtgeschlechtliche Teams effizienter sind und dem Kunden einen Mehrwert bieten – von Julia Böttcher

Ich gebe zu, als Frau in einem Männerberuf zu arbeiten, der viel mit Elektrotechnik, Programmierung oder Prozesstechnik zu tun hat, ist manchmal ungewöhnlich. Zum Glück werde ich selten gefragt „Wie ist es so, als Frau in einem Männerberuf zu arbeiten?“ Aber es kommt doch hin und wieder mal vor, dass wir einen Betrieb vor Ort besuchen und eine Wartung durchführen und ich dann die einzige Frau im Leitstand bin.

Wenn ich dann neben meinem Mann auf dem Boden knie und irgendwelche Schrauben und Muttern löse oder den Widerstand des Sensors messe, ist das für viele erstmal „ungewöhnlich“, so wie die Frau in der KFZ-Werkstatt oder beim Pannendienst. Und dann werde ich schon manchmal neugierig angeschaut, weil es einfach nicht üblich ist.

Für viele junge Frauen ist „Software“ und „Technik“ immer noch ein männlich dominierter Bereich und sie wollen lieber eine Arbeit „mit Menschen“- im Bildungs,- Gesundheits,- oder im sozialen Bereich.

Aber Software hat auch sehr viel mit Menschen zu tun, denn Software muss von Menschen angewandt und verstanden werden! Und darin sehe ich meinen Job. Bei Kunkel Systems arbeite ich als CCO, bin also in erster Linie für die Bedürfnisse der Kunden zuständig.

Warum Digitalisierung oder Software für etwas männliches gehalten wird, mag daran liegen, weil die eigentliche Programmierung wirklich ein trockenes Gebiet ist und man sehr gute Grundkenntnisse in Mathematik oder auch Statistik haben muss. Nur wer sich darin vertieft und vielleicht tagelang von anderen Menschen und Außenreizen abschirmt, wird wirklich gute Programme schreiben. Die Nerds in meiner Jugendzeit waren auf jeden Fall alles Männer, aber das ist nur eine Notiz am Rande. 🙂 Programmierung ist eine solitäre Kunst- nichts worüber man tagelang Meetings abhält oder mit anderen zusammen locker darüber plaudert. „Zusammen Code schreiben“ ist nicht möglich, es würde Chaos erzeugen. Man kann und muss aber das Ergebnis der Arbeit besprechen und hier benötigt auch der beste Programmierer kommunikative Fähigkeiten. Die Richtung im Programm muss von einem Chefprogrammierer vorgegeben werden und der Code braucht eine klare Struktur und kein einziger Fehler darf enthalten sein. Manchmal sitzt mein Mann an einem einzigen Software-Problem mehrere Tage und ich frage mich dann verdutzt „warum dauert das wieder so lange?“.

Wie auf der Baustelle üblich, muss ein Code „sauber“ programmiert werden. Die Zusammenhänge müssen stimmen, es darf nicht schludrig gearbeitet werden. Software ist im Grunde eine Maschine, die aus digitalen Elementen (null und eins, wahr und falsch) aufgebaut ist. Wenn irgendwo ein Zahnrad nicht richtig verbaut wurde, klappert das ganze, oder startet im schlimmsten Fall gar nicht mehr!

Der Kunde ist König

Genauso wichtig ist heutzutage die Anwendung der Software in der Praxis, also beim Kunden selbst.

Es ist wichtig, dass Software „gut beim Menschen ankommt“. Der Erwartungsdruck hat in dieser Hinsicht zugenommen. Die Software muss von jedem verstanden und akzeptiert werden. Wie oft habe ich schon von Kunden gehört, die z.B. mit gängigen Warenwirtschaftssystemen arbeiten „das ganze ist uns zu kompliziert“ oder es werden die Augenbrauen hoch gezogen, wenn uns mal wieder berichtet wird, welche Fallstricke im Detail lauern und wie kompliziert die Bedienung sein kann.

Ein Beispiel für „misslungene Digitalisierung“ sind viele Rechnungsprogramme der unteren und mittleren Preisregion. Diese sind immer noch viel zu kompliziert und bieten z.B. noch nicht einmal einfaches WYSIWYG – Interface (hier erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/WYSIWYG) . Man sieht nicht, was man tut, sondern muss Blöcke und Datenbankeinträge an verschiedenen Stellen umständlich zusammenklicken. Und wehe, wenn Änderungswünsche auftreten, dann muss man oft stundenlang auf der Webseite oder im Handbuch nachlesen, wie man einen kleinen Fallstrick lösen kann. Änderungen der Steuersätze oder das Ändern von wichtigen Stammdaten dauern dann schon viel zu lange. Rechnungsprogramme müssen heutzutage genauso flexibel sein wie das Unternehmen, das sie benutzt. Man kann und möchte dort keine Zeit verschwenden.

Im schlimmsten Falle ist es für den Anwender einfacher, die Text-Blöcke wieder selbst mit einem Text-Verarbeitungsprogramm zusammen zu stellen und dann ganz auf die „Automatisierung“ zu verzichten. Ein Schritt nach hinten, der in der digitalen Welt eigentlich nicht tragbar ist.

Einfachheit ist Trumpf, auch bei der Software

Für uns als Firma Kunkel war von Anfang an klar, dass Software nicht nur einen Mehrwert bei der Messung von Qualität bieten soll, sondern auch „einfach“ sein muss. Sie darf gerne im Unterbau kompliziert sein und eine ausgeklügelte Technik und den modernsten Stand der Technik bieten. Für den Menschen muss die Software aber „leicht zu erlernen“ sein. Und das wird sie nur, wenn wir uns in die Denkweise der Kunden „hineinversetzen“ und die Bedürfnisse verstehen.

Ein Vorbild sind z.B. berühmte Hersteller von Smartphones, die Kunden überzeugen konnten, weil sie extrem zugänglich sind und man eine Anleitung überhaupt nicht mehr benötigt. Ähnlich erfolgreich arbeiten moderne Suchmaschinen und alle bekannten Service-Anbieter für „Big Data“ – Technologien. Man möchte ja Kunden und somit Daten „gewinnen“, das geht nur, wenn der Zugang so einfach wie möglich wird. Ein verlorener Kunde, der genervt aufgibt, kommt so schnell nicht wieder.

Niemand möchte heute mehr Handbücher lesen oder sich mit einer Materie länger als eine Stunde beschäftigen. Dafür fehlt in modernen Betriebsabläufen einfach die Zeit.

Man lässt sich ja auch keine Waschmaschine nach Hause liefern, um dann eine Woche lange im Handbuch blättern zu müssen oder gar eine Weiterbildung beim Chef zu beantragen. Nein, man möchte die Waschmaschine intuitiv verstehen, die wichtigsten Schalter und Knöpfe sofort finden und dann mit der Arbeit anfangen. Denn die Maschine soll ja Arbeit abnehmen und keine neue erzeugen. Auch wenn das ganze selbstverständlich klingen mag, so wird schnell klar, dass dieses Ziel beim Softwaredesign auch definiert und durch konkrete Schritte umgesetzt werden muss.

Software trifft Praxis

Natürlich wird es immer Freaks geben, die auch das letzte aus der Waschmaschine herauskitzeln möchten und vielleicht mal „unter die Motorhaube“ schauen wollen. Das ist aber eher die Ausnahme. Wenn wir beim Kunden im Labor sind, sind da aber meistens Frauen und manchmal auch nur ungelernte Aushilfskräfte (z.B. in der Erntezeit). Und die haben im Laboralltag meistens „genug zu tun“. Die wollen und können sich nicht auf komplizierte Mess-Systeme einlassen oder sich darüber ärgern, dass nur der Kundendienst kalibrieren kann und man dann wieder zwei Wochen auf den Außendienstmitarbeiter warten muss.

Daher ist es wichtig eine saubere und harmonische Mensch-Maschine Schnittstelle zu schaffen. Das erzeugt ein Erlebnis beim Kunden und hebt am Ende den Wert unserer Marke. Als kleine Firma ist es unerlässlich, dass man hier Pluspunkte sammelt. Man kann nichts laufen oder schleifen lassen. Man muss sich wirklich um jeden einzelnen Kunden und Menschen bemühen.

Wir machen das z.B. mit Schulungen vor Ort und bei der Übergabe des Systems. Telefonisch oder per Email unterstützen wir unsere Anwender bei der Bedienung der Mess-Geräte. Außerdem halten wir lange nach der Auslieferung einer Maschine Kontakt zum Kunden und versuchen zusammen Fallstricke zu entschärfen oder sogar ganze Abläufe und Interfaces anzupassen.

Online Getreide-Monitoring mit der Besatzmaschine

Die Besatzmaschine ist seit 2019 im Einsatz und wurde als Laborgerät ursprünglich zur Früherkennung von Dunkelfleckigkeit und der Besatz-Untersuchung von Durumweizen entwickelt.

Das System wurde ständig weiterentwickelt, technisch verbessert und in praktischen Anwendungsfällen erprobt.

So wurde z.B. die Erkennung von Weizen in Hafer umgesetzt, es erfolgte eine optische Trennung von Soja und Raps und es war uns sogar möglich, auch ganz andere Produkte wie z.B. Kunststoff-Pellets mit dem System zu untersuchen und die Hand-Analysen zu ersetzen. Die Besatzmaschine kann im Labor optische Veränderungen und Besonderheiten am Grundprodukt erkennen. Man schüttet lediglich eine Probe in den Trichter, eine Vibrorinne befördert das Produkt, das dann von einer Industriekamera im freien Fall erfasst wird. Die Objekte werden separiert und mit der eigenes entwickelten Software in „Besatzklassen“ und „Fehlerklassen“ einteilt. Kern der Untersuchung sind Parameter, die Aussagen über die optische Zusammensetzung eines Objektes treffen und somit menschliche Analysen ersetzen können.

So ist es z.B. möglich, Abweichungen in der Größe, farbliche Texturen oder auch Form-Veränderung zu bestimmen. Abweichungen der Größe sind nützlich, um Bruchkorn oder Schmachtkorn zu bestimmen, die Texturen-Suche ist hingegen für die Detektion von Dunkelfleckigkeit vorgesehen. Farbveränderungen am ganzen Objekt können durch Fremdbesatz, Krankheiten und Pilzbefall entstehen. Mit dem Algorithmus zur Prüfung der Rundheit kann ein charakteristisch rundes Soja-oder Senf-Korn gut von anderen Körnern abgegrenzt werden. Weil alle Getreideobjekte mit einem sehr hellen Licht durchleuchtet werden, ist es möglich über den Gelbwert Aussagen zur Mehligkeit oder Glasigkeit zu treffen.

Diese Werte werden wiederum statistisch erfasst und mit zwei oder drei einstellbaren Grenzwerten in mehlig, halbglasig und glasig unterteilt. Die Ergebnisse wurden mit den manuell ermittelten Ergebnissen aus der Laborkontrolle verglichen und eingestellt. Die Besatz-Maschine wurde dabei von Anfang an auf größtmögliche Flexibilität und Vielseitigkeit ausgelegt. Sämtliche „Kornklassen“ und Produkte können vom Anwender frei definiert werden.

Die Besatzmaschine wird am Anfang auf menschliche Labormethoden kalibriert, übernimmt aber dann die weitere Kontrolle vollautomatisch und kann die Fehlerklassen eigenständig bewerten und einordnen.

Mittlerweile ist eine große Datenbank vorhanden, mit der verschiedenste Anwendungsfälle abgedeckt sind. Ein Produkt besteht aus mehreren Kornklassen, die wiederum eine oder mehrere Methoden der digitalen Bildverarbeitung beinhalten können. Die Klassen können wiederum kombiniert werden, um die Genauigkeit der Erkennung weiter zu verbessern.

Der Vorgang der digitalen Bildverarbeitung ist dabei immer gleich und durch den Algorithmus ist eine hohe Reproduzierbarkeit gegeben.

  • Die Körner fallen im freien Fall an einer Bildaufnahmeeinheit (Kamera) vorbei
  • Dank einer kurzen Verschlusszeit können die einzelnen Getreideobjekte als Bild „erkannt“ werden
  • Durch eine kurze Verschlusszeit werden die Getreideobjekte als unverzerrtes Bild erkannt
  • Die Objekte werden vom Hintergrund freigestellt und vertikal ausgerichtet gedreht, um sie besser vergleichen zu können
  • Ein „Scoring-Algorithmus“ bestimmt nun, in welche Kornklasse das Objekt am besten passt, indem zur Echtzeit alle Analysemethoden angewandt werden
  • Fällt ein Getreide-Objekt in eine bestimmte Kornklasse, erhöht sich ein Zähler und die Prozentanzeige der Klasse erhöht sich dementsprechend
  • Die Analyse kann also kontinuierlich und gewichtsunabhängig erfolgen.

Anforderung an die Online-Untersuchung

Für die Firma Kunkel war es nun naheliegend, die Maschine so zu erweitern, dass auch ein permanentes Getreide-Monitoring möglich wird. Die ersten Kunden-Anfragen lagen vor und so haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir auch den technischen Aufbau der Maschine an eine „Online-Besatzanalyse“ anpassen können.

Besonderes Augenmerk muss man auf den Betrieb in einer „Ex-Zone“ richten und die Laborsoftware an den automatischen Betrieb anpassen.

Die Werte der Besatzanalyse werden fortlaufend überwacht und in Prozent ausgegeben. Mit Hilfe von frei einstellbaren Min.- und Max.-Werten kann eine Unter- oder Überschreitung von Zielwerten überwacht werden. Auf der Benutzeroberfläche stellen Kurven und Grenzwertlinien das Ergebnis sofort zur Verfügung.

Mit den Grenzwerten kann dann auch eine weiterführende Aktion erfolgen, z.B. die Weitergabe der Signale als akustischer oder optischer Alarm oder zur Veränderung bzw. Abschaltung der Produktionslinie. Es ist auch denkbar, einen mechanischen „Schieber“ anzusteuern, wenn z.B. erkannt wird, dass derzeit zuviel eines unerwünschten Produktes über die Anlage läuft.

Die mechanischen Anpassungen an den Ex-Betrieb sind etwas komplizierter und leider auch kostenintensiver. Wir haben mehrfach darüber nachgedacht, wie wir nur einzelne Anlagenteile isolieren können oder den Prozess „kapseln“ können. Nach Rücksprache mit Experten aus der Ex-Zone sind wir aber zum Schluss gekommen, dass es am einfachsten und sinnvollsten ist, sämtliche Bauteile der Maschine mit ex-konformen Elementen zu ersetzen. Dies betrifft also vor allem die Vibrorinnen, die Beleuchtung, die Kamera mit Gehäuse und die Druckluftreinigung.

Über einen Bypass wird eine Teilmenge aus dem aktuellen Prozess an der Kamera vorbeigeführt und anschließend dem Hauptstrom wieder zugeführt. Eine Druckluftreinigung sorgt dafür, dass sich die Beleuchtung und das Kamera-Schauglas nicht mit Staub zusetzen.

Installation und Einbau

Starker Partner! Durch unsere Zusammenarbeit mit der Firma Schnieder Getreidetechnik GmbH steht Ihnen ein starker Partner zur Verfügung, der die Einbau der Besatzmaschine in Ihrer Anlage übernimmt. Zudem liefert Ihnen die Firma Schnieder Getreidetechnik auch eine kompetente Beratung und maßgeschneiderte Lösungen für Ihren Bedarfsfall.

Ihr direkter Kontakt zu der Firma Schnieder Getreidetechnik GmbH:

Herr Andreas Olschner
Mobil: + 49 (0) 170 93 27 242
E-Mail: olschner@schnieder-getreidetechnik.de

Internet: www.schnieder-getreidetechnik.de

Welche Vorteile bietet das System gegenüber der Handauszählung?

Die Vorteile gegenüber der Hand-Auszählung liegen vor allem im Faktor Geschwindigkeit und Objektivität. Die Hand-Auszählung von Getreide-Körnern ist sehr zeitaufwändig. Zuerst muss die Gesamtmenge gewogen und notiert werden.

Jedes einzelne Korn muss mit der Pinzette aufgenommen werden und bei entsprechender Beleuchtung aus allen Richtungen betrachtet werden. Die Ausgangsbedingungen, wie z.B. Tageslicht, Kunstlicht oder Verfassung des Betrachters verändern bereits das Ergebnis. Dann muss das Laborpersonal entscheiden, in welche „Klasse“ dieses Korn rutscht. Ist es eher dem Bruchkorn, dem Schmachtkorn oder einem von Pilz befallenen Korn zuzuordnen?

Nach der Einteilung und manuellen Analyse müssen die einzelnen Besatz-Partien gewogen und in Prozentwerte umgerechnet werden. Hier fängt die Ungenauigkeit schon an, denn wenn sich ein Mitarbeiter etwas anders entscheidet als ein Kollege, kann dieselbe Probe ganz unterschiedliche Werte erzeugen. Die Zuordnung über das Gewicht erzeugt weitere Ungenauigkeiten, wenn ein Getreideobjekt z.B. wesentlich mehr wiegt als ein anderes, aber beide der gleichen Klasse eingeordnet werden.

Auch das Ermitteln der Mehligkeit und Glasigkeit mit dem Kornschneider ist zwar eine bewährte Methode, aber auch eine, die viel Zeit und ein kräftiges Handgelenk benötigt. Beim Durchschneiden kann es passieren, dass die kleinen Körner aus der Schablone rutschen oder am falschen Ende durchschnitten werden. Und was macht man, wenn das eine Korn auf der linken Seite zwar mehlig ist, aber auf der rechten Seite komplett glasig? Auch hier werden wiederum Entscheidungen benötigt, die fehleranfällig und wenig objektiv sind.

Alles in allem führt das dazu, dass auch in einem Großbetrieb häufig nur kleine und stichprobenartige Mengen von z.B. 25 bis 100 Gramm „gezogen“ und analysiert werden. Eine weitere Abschätzung über ein Laborsieb oder ein einfaches „Drübergucken“ ist dann häufig die endgültige Einschätzung, mit der ganze LKW- oder Schiffsladungen angenommen werden.

Die Besatzmaschine bietet hingegen eine Analysegeschwindigkeit von ca. 100 Gramm pro Minute. Für die gleiche Menge würde ein geschultes Laborpersonal mind. eine halbe Arbeitsstunde investieren müssen. Je nach Aufwand und gewünschter Genauigkeit kann die maschinelle Analysedauer also 30 bis 45 mal schneller sein als die herkömmliche Untersuchung.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete einer optischen Kontrolle von Schüttgütern im Lebensmittelbereich sind sehr vielseitig.

Wichtig ist vor allem die Kontrolle der Eingangsware auf Besatz bei Mühlen. Ist einwandfreies Getreide in der Ware oder ist der Anteil von Dunkelfleckigkeit, Bruchkorn oder Schmachtkorn zu hoch? Moderne Warenwirtschaftssysteme sind überall vorhanden und führen die Daten über die Qualität zentral zusammen. Je mehr Daten ein Betrieb hat, desto stärker ist seine Position bei Preisverhandlungen und desto mehr Sicherheit gibt es im Rahmen der Kontrollkette.

Im Verarbeitungsprozess selbst können weitere Parameter überwacht werden, z.B. der Schälgrad bei Ackerbohnen, der eine veränderte Farbe zur Folge hat. Ändert der Prozess seine Linie, ist es wichtig zu wissen, welche Fraktion gerade über die Anlage läuft und wie das Personal die Maschinen einstellen muss.

Aber auch für den Landhandel kann es nützlich sein, eine frühe Aussage über die Zusammensetzung der Ware zu haben. Gelangt ein verunreinigtes oder minderwertiges Produkt erstmal in den Waren-Kreislauf, können im schlimmsten Falle Reklamationen oder Preisabschläge fällig werden. In Zeiten von gestiegenen Energiepreisen, knappen Ressourcen und teuren Arbeitskräften kann ein maschinelles System helfen, die Produktivität und Qualität eines Betriebes zu sichern.

Im Vergleich zu den Kosten, die bei Reklamationen und den Image-Verlust entstehen, sind die Anschaffungskosten einer technischen Lösung vergleichsweise gering.

Die Besatzmaschine kann dabei helfen, die Überwachung von kritischen Fraktionen und gesetzlichen Grenzwerten zu gewährleisten. Das trifft z.B. auf genveränderte Ware wie Soja oder Mais zu, die nur in bestimmten Mengen oder gar nicht vorhanden sein darf oder die Überwachung von glutenhaltigem und nicht glutenhaltigem Getreide. Aber auch die Kontrolle von dunklen, und klar erkennbaren Fremd-Objekten wie Mutterkorn bleibt nach wie vor wichtig.

Verräterische Fremdsamen, die in der Ware Tropanalkaloide erzeugen und im schlimmsten Falle zu einem Produktrückruf führen, können mit einer permanenten Überwachung der Ausgangsprodukte besser gefunden werden. Senfsaaten hingegen verändern den Geschmack negativ und die Wanzenstichigkeit führt über Backverhalten zu einer völligen Unbrauchbarkeit der Ware.

Gerade weil Getreide ein Naturprodukt ist, ist eine genaue und gezielte Überwachung der riesigen Umschlagsmengen wichtig.

Die nötige Objektivität, Geschwindigkeit und Kontrolldichte kann man nur mit einer automatischen Lösung erreichen.

Unser Special für die K-Messe 2022

Heute beginnt die K-Messe in Düsseldorf! Die Firma Kunkel freut sich sehr darauf und wird auch persönlich vor Ort sein und interessierte Kunden besuchen. Persönlich in Kontakt zu sein und die vielen Innovationen aus der Branche zu sehen, ist für uns immer eine besondere Freude.

Auch wir entwickeln uns ständig weiter und liefern eine Neuheit für die Branche. Mit dem „Pellspection“ System ist möglich, Kunststoff-Granulate und Flakes optisch und vollautomatisch auf Fehler und Abweichungen zu untersuchen. Das System ist handlich und findet in jedem Labor einen Platz. Auch eine Integration in den Prozess ist mit wenigen Änderungen möglich. Sie profitieren von einer wesentlich höheren Analysegeschwindigkeit als mit der Hand und erhalten eine objektive, digitale Beurteilung Ihrer Produktqualität.

Als besonderes Angebot im Rahmen der K-Messe bieten wir interessierten Kunden an, eine Probe eines Produktes kostenlos zu untersuchen!

Dazu nutzen Sie bitte dieses Formular und schicken eine Probe an uns:

Die ersten 5 Einsender einer Probe erhalten außerdem einen schicken Stoffbeutel mit „Pellspection“ für Ihren Messe-Besuch. 😉

Optische Untersuchung von Soja und Raps

Die optische, manuelle Untersuchung von Getreideobjekten ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Selbst mit sehr erfahrenen LabormitarbeiterInnen ist es kaum möglich, die heutigen industriellen Mengen (mehr als 1000 to pro Tag) mit einer ausreichend hohen Quote zu überwachen. Es werden automatisierte Verfahren für die Getreideannahme, Lagerung und Verarbeitung benötigt. Die Firma Kunkel hat mit der „Besatzmaschine“ so ein Gerät entwickelt. Im folgenden Video sehen Sie die Verwendung der Maschine. Solche Verfahren haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie dem Betrieb Kosten einsparen und das Einsparen von Ressourcen ermöglichen.

Soja und Mais bei der Getreideannahme

Nicht immer kann vermieden werden, dass Mais und Soja in die Getreide-Ernte gelangen

Wenn bald wieder riesige Mengen Getreiden von den Felder geerntet und zum Kunden transportiert werden, steigt für die Mühlen und den Landhandel die Aufgabe, die laufende Ernte auf die Qualität zu untersuchen.

Gerade bei genetisch veränderten Organismen und Saatgut gibt es klare Grenzwerte, die eingehalten werden müssen. So dürfen z.B. bei Futtermitteln nur 0,1 Prozent der Körner genetisch verändert sein, das entspricht 1 von 1000 Körnern.

Die Überwachung der riesigen Mengen, die über Schiffe oder Züge angeliefert werden, gestaltet sich aber häufig schwierig. Eine Handauszählung des Besatzes ist aufwändig und das Labor analysiert häufig nur kleine Mengen (z.B. 20-50 Gramm). In den Schiffen befinden sich aber mehrere 1.000 Tonnen und gleichzeitig kommen über Züge und LKW weitere Lieferungen an, die zeitnah überprüft werden müssen.

Die Firma Kunkel bietet eine vollautomatische, echtzeit-basierte Überwachung der Besatzqualität und hat sich dabei z.B. auch auf Soja und Mais in Durum-Weizen spezialisiert. Durch eine kontinuierliche Messung der Besatzmaschine können laufend Aussagen über die Zusammensetzung einer Anlieferung getroffen werden.

Über die Mechanismen der Software können Farbe, Form und Größe der gesuchten Objekte genau eingestellt werden. So ist es möglich, sich auf die verschiedenen Schattierungen von Mais-Körnern einzustellen oder auch die speziell runde Form von Soja zu erkennen.

Unterschiedliche Mais-Körner (rote, gelbe, braune) und unterschiedliche Größen

Neuer Flyer für die Besatzmaschine

Liebe Kundinnen und Kunden der Firma Kunkel,

die Ernte steht vor der Tür und somit auch die Notwendigkeit für neue Lösungen in Labor und bei der Entladung.
Für unsere Besatzmaschine haben wir nun einen neuen Flyer, der Ihnen die Vorzüge der Maschine noch einmal übersichtlich darstellt.

Sie können Ihn unter diesem Link herunterladen:
https://kunkel-systems.de/wp-content/uploads/2021/07/OKS-Besatzanalyse-Flyer-2.1-1.pdf

Überlassen Sie die Qualität Ihrer Getreidelieferung nicht dem Zufall! Schauen Sie genau hin und lassen Sie sich durch eine automatisierte und objektive Methode unterstützen.

Wir helfen Ihnen dabei, die optimalen Parameter für Ihren Betrieb zu finden.

Ihre Firma Kunkel


Feuchtigkeitsmessung für sehr trockene Mehle mit OKS Online

Die Messstrecke des Stippenzählers in der Mühle. Links SEW Motor, vorne kleiner Schaltkasten aus Edelstahl, abgewinkeltes Rohr mit Produkt, weißer Hintergrund, Kabel
Die Messstrecke des Stippenzählers in der Mühle

Im Oktober 2020 gab es für die Firma Kunkel den Auftrag, die Feuchtigkeit eines Endproduktes nach der Mehltrocknung mit Hilfe des OKS Online-Systems „Stippenzähler“ zu überwachen.

Der Stippenzähler ist ein bewährtes System der Firma Kunkel, bestehend aus Computer, Software, Messstrecke, Produktmelder und Kamerasystem und dient der vollautomatischen Überwachung der Produktqualität in großen Schüttgutbetrieben, wie z.B. Mühlen, Stärke- oder Aluminiumoxid-Produzenten. Stippen sind hierbei die sichtbaren Partikel, die ein Endprodukt verunreinigen und mit Hilfe von modernen Kamerasystemen und der entsprechenden Software gemessen werden können. Außerdem wird mit dem Stippenzähler die Farbe der Endprodukte gemessen. Abweichungen und Produktvorgaben können über Grenzwerte eingestellt werden. Das System läuft vollständig autark und kann auf die Kundenwünsche angepasst werden.

Die perfekte Ergänzung zur Stippenkontrolle

2017 wurde das Stippenzähler-System um weitere Features erweitert, weil von Kunden immer häufiger der Wunsch geäußert wurde, ob man nicht auch andere produktspezifische Werte wie z.B. Feuchtigkeit, Protein oder Mineralstoffgehalt von Mehl und Grieß messen kann.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand, durch die kombinierte Visualisierung aller Messwerte in einem Arbeitsschritt erhält das Personal einen schnellen und kompakten Überblick über die gesamte Produktqualität. Schwankungen von Vorgaben und fehlerhafte Maschineneinstellungen können schnell erkannt werden. Eine moderne Sensorik, kombiniert mit einem digitalen Speicherungsverfahren dienen der Übersicht, der Produkttransparenz und der Rückverfolgbarkeit. Wenn Schwankungen ausgeschlossen werden, können über solche Systeme der Materialeinsatz optimiert und gleichzeitig Energie und Kosten eingespart werden. Teure Reklamationen werden vermieden und die Kundenzufriedenheit steigt deutlich.

In der Programmoberfläche der Stippenzähler-Software
können alle wichtigen Messwerte auf einen Blick abgelesen werden.

Denn auch in der Warenannahme des Kunden wird die Ware auf Qualität untersucht und muss bestimmten Standards entsprechen. Die permanente automatische Überwachung ist in jeder Betriebsgröße einsetzbar und bei größeren Tagesleistungen unverzichtbar.

Im konkreten Fall ging es um eine neue Anlage in einer Mühle, die Mehl so stark trocknen möchte, um daraus Spezialprodukte mit besonderen Anforderungen an den Feuchtegehalt herzustellen. Bisher wurde das Mehl der Großmühle von einem externen Dienstleister getrocknet, was aber auf Grund der Entfernung (Mehltransport über Straße) und den Trocknungsgebühren auf die Dauer unrentabel ist. Sinnvoller ist es, das Mehl aus der Produktion sofort am gleichen Standort zu trocknen.

Besondere Sensoren für kleinste Feuchtigkeiten

Es hatte sich herausgestellt, das bisherige Anbieter nicht in der Lage waren, auch besonders kleine Feuchte-Anteile von 8 Prozent oder weniger zu erkennen. Auf Grund der Technik von klassischen NIR-Systemen gibt es hier eine technische Untergrenze. Die Firma Kunkel benutzt aber in ihrem Stippenzähler-System die Sensoren der Firma Spectral Engines, die für genau solche Anwendungsfälle mit sehr geringer Feuchtigkeit prädestiniert sind.

Die kompakten Maße der Spectral Engines Sensoren und die technischen Anpassungen der Firma Kunkel erlauben den flexiblen Einbau direkt in den Prozess.

Die Vorteile sind dabei, dass die Sensoren ohne bewegliche Teile auskommen, eine geringe Stromaufnahme von 1.1 mW oder kleiner haben und temperaturstabil arbeiten. Die integrierten Wolframlampen ermöglichen eine Lebensdauer von 40.000 Stunden oder länger und bieten dem Kunden Wertstabilität. Durch eine spezielle, bauliche Anpassung an den Produkt-Bypass der Firma Kunkel können diese kleinen Sensoren in der Nähe der Kamera angebracht werden und an die restliche, elektronische Infrastruktur des Stippenzählers angeschlossen werden.

Die Stippenzähler-Software wurde um weitere Messwerte erweitert und die Schnittstelle für den „Nirone Sensor S“ komplett in die Oberfläche integriert. Angebunden wurde das System über eine USB-Verbindung und das Signal über einen USB-Extender verstärkt. Dies ist problemlos für Distanzen bis 100 Meter möglich.

Der NIR-Sensor in einem sehr kompakten Gehäuse (Vorder- und Rückseite)

Maßgeschneiderte Software mit einfacher Bedienung

Alle Messkurven der NIR-Messung können in der Software erzeugt und je nach Produkt (z.B. Mehl 550, Mehl 405, Dinkelmehl usw.) abgespeichert werden. Intern wird ein Regressions-Algorithmus angewandt, der die Messkurven und die gemessenen Intensitäten den Werten Feuchtigkeit, Protein und Mineralstoffgehalt zuordnet. Jedes Produkt der Mühle hat unterschiedliche Oberflächen-Charakteristiken und verhält sich bei der Messung unterschiedlich. Eine klare Unterscheidung dieser Rohprodukte geschieht dann intern über die Stippenzähler-Software.

Das Personal kann einen neuen Messwert, der von einem stationären NIR-Laborgerät zertifiziert wurde, als Referenzwert in die Stippenzähler-Software eintragen. Für diesen Zweck wurde außerdem ein Taster in das System integriert, der ein Signal weiterschaltet, damit in der Software eine neue Kurve angelegt wird.

Diese Funktion ermöglicht einen schnellen und eindeutigen Abgleich zwischen dem vorbeifließenden Produkt und dem internen Kalibrierungswert der Software. Der Kunde kann auf einfache und schnelle Weise sicherstellen, dass die Werte des Prozess-NIR-Systems auf bestehende Laborgeräte und Vorgaben abgeglichen werden.

Mit der Zeit lernt das System auf diesem Weg immer weitere Werte und die Genauigkeit der NIR-Messung verbessert sich. Der Vorteil der Spectral Engines Sensoren ist, dass schon mit wenigen Kalibrierungswerten sehr plausible Messungen erzeugt werden und es kaum Messunsicherheiten gibt.

Die Werte des Stippenzähler-Systems werden über eine 20mA Schnittstelle an die Trockungssteuerung weiter gegeben.

Das Stippenzähler-System gibt an die Trockner-Steuerung der Partneranlage lediglich einen Feuchtigkeitswert in Prozent aus. Mit dem Feuchtigkeitswert kann dann der gesamte Trocknungsablauf geregelt werden. Hierbei sieht man, wie wichtig die korrekten Messwerte sind, weil daran die gesamte Trocknungsanlage hängt. Mehltrocknung ist energieintensiv, daher ist es sehr wichtig, dass die Messwerte korrekt sind.

Das System wurde über eine autarke und sichere Fernwartungslösung ergänzt, so dass kleinere Änderungen an der Software sofort durchgeführt werden können. Außerdem war es möglich, den internen Temperatur-Sensor zu nutzen und dem Kunden neben dem Feuchtigkeitswert auch die Temperatur des Produktes anzuzeigen.

Möchte der Kunde die lokalen Werte aus der Anlage in einem anderen Bereich des Betriebes sehen (z.B. dem Leitstand), ist eine Weiterleitung der gesamten Programmoberfläche über eine interne LAN-Verbindung möglich.

Mit dem NIR-Feuchtigkeitssystem der Firma Kunkel bekommt der Kunde alle Werte auf einen Blick – perfekten Service und ein stabiles, zuverlässiges System, das nahezu wartungsfrei ist.

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